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RTF Nordhorn 2003

"Euregio - Tour"

7. September 2003 - Nordhorn

Sonntagmorgen um 5.30 h klingelt uns der Wecker aus Betten. Der erste Blick geht hinaus zum Fenster, ist es trocken? Am Vorabend hat es noch geschüttet, aber heute Morgen scheint es trocken zu sein. Bei der Dunkelheit ist ja noch nicht besonders viel zu sehen. Frank schaute nicht gerade sehr frisch aus, ich fühlte mich eigentlich so weit ganz in Ordnung, die Müdigkeit hielt sich auch noch in Grenzen. Also rein ins Trikot, gut das schon alles vorbereitet war. Die Räder wieder rauf auf`s Auto und los konnte es gehen. Ungefähr 90 Kilometer sind es bis Nordhorn, eine knappe Stunde haben wir dafür eingeplant, wenn alles so hinhauen würden, wie wir es uns ausgerechneten hätten wir noch eine gute halbe Stunde in Nordhorn zeit um uns anzumelden und die Räder startklar zu machen. Auf der Autobahn dann die erste Ernüchterung ... dichter Nebel, so das wir vorsichtiger und damit auch langsamer fahren mussten. Immer dichter wurde der Nebel, uns war klar das sich das auch nicht bis Nordhorn ändern würde. Wir kamen aber trotzdem rechtzeitig dort an und hatten auch noch Zeit genug um uns in Ruhe anzumelden.


Blick von der Autobahn aus


In Nordhorn schaut es auch nicht besser aus


alles wartet auf den Start


Frank schaut schon etwas skeptisch

 

Wir überlegten uns noch, ob wir nicht doch lieber in unseren Langen und wärmeren Trikots starten sollten, entschlossen uns aber dann doch für die kurzen und dazu noch die Ärmlinge. Brrr, kalt ist es aber schon gewesen. So gegen 8.00 Uhr wurde dann noch eine kurze Rede gehalten, bevor wir dann endlich starten konnten. Wir mussten in kurzen abständen starten, immer so um die 20 Mann, weil es erst durch die Ortschaft ging. Kalt und ungemütlich ist es am Anfang gewesen, und besonders viel sehen konnten wir dank des Nebels auch nicht. Klasse, und 120 Kilometer lagen ja noch vor uns. Das Tempo war am zuerst auch nicht so hoch, was uns auch ganz recht war. Wir hatten in den letzten Wochen schon sehr viele Kilometer hinter uns und wollten diese RTF deshalb auch ruhig und nicht zu schnell, zu ende fahren. Die ersten Kilometer haben aber wirklich keinen spaß gemacht, unsere Kleidung wurde immer feuchter vom Nebel, die Räder immer schmutziger, weil die trecke auch viel durch den Wald führte. Der erste Kontrollpunkt kam dann nach Kilometer 26. Verpflegung gab es reichlich an allen Kontrollstellen, Bananen, Waffeln, Müsli Riegel, Kuchen, Schokoriegel und Eistee. Wir ließen uns reichlich Zeit, vielleicht etwas zu viel Zeit ... viele waren schon wieder gestartet und keine größere Gruppe war mehr bei uns. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, und vor allem hatte ich auch keine Lust die restlichen Kilometer alleine zu fahren. Also rauf auf den Sattel und reintreten, wenigstens so das wir wieder zu Gruppe ausschließen konnten. War allerdings nicht sehr leicht, trotzdem ... lieber 10 Minuten sich etwas mehr quälen, als den Rest der Strecke bei diesem Wetter alleine zu fahren. Zwischendurch kamen immer wieder kleine, aber unangenehme Steigungen. Kurz vor der zweiten Kontrollstelle kam doch noch ein Stück das etwas anstrengender zu fahren war, auch hier musste ich mehr arbeiten als mir lieb war. Bei Kilometer 52 war dann der nächste Halt, der mitten im Wald war. Wir passten diesmal besser auf, und fuhren zusammen mit einer Gruppe wieder los. Die ersten Kilometer fast nur Abfahrt ... was gar nicht gut war. Unsere Kleidung war nun endgültig durchnässt, es war immer noch nebelig und wir froren! Man war mir Kalt, Frank jammerte auch nur noch herum :-) Ehrlich gesagt, ich hatte zu diesem Zeitpunkt einfach keine Lust mehr. Frank war auch am Tiefpunkt angekommen und ich dachte schon, das er nur die 80 KM Strecke fahren wollte. Haben wir aber dann doch nicht gemacht! Der Nebel wurde dann ach schwächer und teilweise kam sogar die Sonne raus. Oh man, tat das gut. Ein großer Teil der Strecke führte durch die Niederlande, und nach 89 Kilometern kam dann auch unser letzter Kontrollpunkt. Das Wetter war inzwischen sogar richtig schön geworden. Sonnenschein und angenehme Temperaturen, die endlich auch unsere Kleidung wieder trockneten. Gestärkt und zufrieden machten wir uns auf die letzen Kilometer, am Ende einer Gruppe scherzten wir und fühlten uns wohl, das erste mal an diesem Tage. Und dann passierte es!!! Bei der Streckenteilung für die 150 Kilometer schaute Frank zur Seite und kam wohl etwas zu dicht an mir heran, ein Riesenkrach, mein Rad schlingerte ein wenig, und dann sah ich Frank ... sein Vorderrad kam hinten in meinen Umwerfer, was fast alle seine Speichen raushaute. Zum Glück ist niemand von uns gestürzt. Da standen wir nun ... irgendwo mitten auf der Strecke und dann auch noch in den Niederlanden ...


nichts mehr zu machen, das Rad ist hinüber

Zum Glück stand auf unserer Kontrollkarte eine Telefonnummer für Notfälle. Wir riefen dort auch an, und die Veranstalter wollten dann einen Wagen organisieren um Frank abzuholen. Viele andere Fahrer fuhren an uns vorbei, allerdings hielten auch Zwei an und fragten, ob sie helfen könnten. 30-40 Minuten mussten wir warten, bis dann endlich welche kamen. Frank sein Rad wurde hinten im Kombi gelegt und er selber stieg dann auch in den "Besenwagen" ein. Kein schönes ende für Frank. Tja, und mir blieb danach ja nichts anderes übrig, als mich auf den Weg zu machen um die restlichen 30 Kilometer zu bewältigen. Keine Gruppe und kein anderer Fahrer waren mehr zu sehen. Ich glaube, so einsam habe ich mich noch nie auf dem Rad gefühlt. Aber irgendwann gehen auch diese dreißig Kilometer mal zu ende, Frank wartete bereit im Ziel auf mich. Einige andere Fahrer kamen dann noch auf uns zu und fragten was denn unterwegs geschehen sei. Kaputt und fertig packten wir dann unsere Sachen zusammen und machten uns auf dem Heimweg. (JS)


 Ende der RTF ... Vorderrad kaputt


Jörg, auch endlich im Ziel

Fazit dieser RTF: Es war alles drin, wir haben gefroren, hatten keine Lust mehr, das Wetter war schlecht (wenigstens zu hälfte), Wir hatten einen Unfall ... und trotzdem, es war ein Erlebnis! Nächstes Jahr kommen wir bestimmt wieder.

 

 

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