Am frühen
Abend machten wir uns auf den Weg nach Hamburg,
für das ganze Wochenende haben sie ein
super Wetter vorhergesagt. Thomas, Herbert und
Mathias fuhren voraus, Frank und ich dahinter.
Kurz vor halb Neun erreichten wir dann unser
Hotel in Hamburg, das Telekom Tagungshotel.
Jeder brachte seine Sachen auf`s Zimmer und
anschließend ging es noch gemeinsam mit
der S-Bahn in die Stadt. Schon jetzt konnte
man die Vorbereitungen auf die Cyclassic in
der Innenstadt beobachten, wie die Tribünen
aufgebaut und die Straßen abgesperrt wurden.
Wir ließen den Abend dann bei "Alex"
ausklingen.
Telekom
Tagungshotel
Alex
Alsterpavillon
Samstag, 31. Juli
2004
Mit
dem schlafen war bei mir nicht so besonders,
ist aber immer so bei mir, wenn ich in
Hotels schlafe. Um neun trafen wir uns
dann alle zum Frühstücken, wir
hatten reichlich Auswahl und ließen
uns auch viel zeit dabei. Danach ging
es wieder in die Stadt, wir ja noch unsere
Startunterlagen abholen. Jeder bekam seinen
Startbeutel mit der Startnummer für
das morgige Rennen und noch vielen Extras
dazu. Die nächsten Stunden verbrachten
wir damit, durch die Innenstadt zu bummeln
und einzukaufen.
Anschließend
stärkten wir uns wieder bei "Alex"
und warteten das sich das plötzlich
aufziehende Sommergewitter wieder verzog.
Vom Alsterpavillon konnten wir, bei heftigen
Regenschauer, noch ein Rennen der 11-13
jährigen zuschauen. So schnell wie
das Gewitter aufzog, so schnell verschwand
es auch wieder. Entlang am Jungfernstieg
schauten wir noch bei vielen Ausstellern
rein und beobachteten weitere Rennen der
HEW-Youngclassics.
Mit der
S-Bahn ging es wieder zum Hotel zurück,
ruhten uns dort kurz aus, bevor wir dann
mit unseren Rädern zurück in
die Stadt zur Pasta Party fuhren. Es gab
wieder reichlich Nudeln, entweder mit
Sahne oder Tomatensauce. Danach noch ein
Milchshake von Burger King und alle waren
zufrieden. So ging dann an diesen Abend
auch jeder früh schlafen um sich
auf das große Rennen morgen vorzubereiten.
Blick
auf die Binnenalster
Frank
bei der Akkreditierung
Shoppen
in der Innenstadt
Jörg
von
links: Thomas, Herbert und Frank
die große
Pasta-Party:
Jörg
und Herbert
Herbert
und Mathias
Frank
Thomas
und Herbert
Mathias
unsere
Räder
Sonntag, 1. August
2004
Der
große Tag! Kurz nach halb sechs
klingelte der Wecker, viel besser geschlafen
als in der vergangenen Nacht hatte ich
erneut nicht. Zu viel ging mir durch den
Kopf, nur nicht stürzen, hoffentlich
kommen auch die anderen alle gut durch
und so weiter. Ich rief mit dem Handy
schnell zu Frank durch, der mal wieder
keinen Wecker dabei hatte. Um sieben dann
wieder gemeinsames frühstücken,
danach die Räder holen, den Transponder
befestigen und gegen 8 Uhr zur S-Bahn
hin. Viel wurde nicht mehr gesprochen
untereinander, jeder ging wohl seine Gedanken
nach. Thomas und Herbert wollten heute
die 170 km Strecke fahren, Frank und ich
die 115 km und Mathias die 55 km.
Das
Wetter spielte auch mit, schon jetzt am
frühen Morgen war es sehr angenehm,
mit viel Sonnenschein. Auf den Hauptbahnhof
angekommen, trennten sich auch schon unsere
Wege, Mathias startete aus der Alsterglacis,
während wir anderen aus der Mönckebergstraße
starteten. Thomas und Herbert verloren wir
auch schnell aus den Augen, als die beiden
in ihren Startblock K gingen. Frank musste
in den Block E, ich eigentlich in C, ging
aber dann mit Frank damit wir zusammen losfahren
konnten. Das beste war, wir konnten tatsächlich
den Start und Zielbogen sehen, daran war
im letzten Jahr gar nicht zu denken, als
wir im Block R starten mussten. Und wir
brauchten diesmal auch keine halbe Stunde
warten, bis wir losfahren konnten. Kurz
nachdem die ersten unterwegs waren, durften
auch wir und auf den Weg machen. Frank und
ich hatten uns so abgesprochen, das wir
möglichtst lange zusammen bleiben wollten,
sollten wir uns aber aus den Augen verlieren,
musste jeder sein eigenes Rennen fahren.
Zügig und hektisch ging es wieder los.
Trotzdem verliefen die ersten 30 Kilometer
ohne Zwischenfälle für uns, das
Tempo war, soweit auch ganz okay, nur das
wir schon die eine oder andere Lücke
mehr zufahren mussten, als noch im letzten
Jahr. Ich fühlte mich wirklich auf
den Punkt topfit, eine noch bessere Form
im Jahr zu bekommen, war kaum möglich.
Frank ging es genau so, keine Erkältung
im Vorfeld, wie noch im letzten Jahr bei
ihm.
warten auf die S-Bahn
Frank am Start
Kritisch
wurde es immer dann, wenn ein Fahrer seine
Trinkflasche verlor, die Kurve zu eng nahm
oder einfach unkonzentriert war, einmal
stockte es plötzlich vor uns und wir
mussten quer über einen Grünstreifen
ausweichen. Außer das wir etwas Zeit
verloren, ist zum Glück nicht viel
mehr passiert. An einer anderen Stelle hatte
ein Fahrer weniger Glück, im vorbeifahren
sah ich ihn am Streckenrand liegen und einige
Sanitäter die sich über ihn beugten.
Kurz darauf kam uns ein Rettungswagen mit
Blaulicht entgegen. Mein Rennen selber hatte
ich gut im Griff, Frank und ich waren nach
der hälfte der Strecke immer noch zusammen,
nur das ich öfters kleinere Lücken
zufahren musste machte das ganze etwas schwerer.
Am Deich entlang blieb die Geschwindigkeit
immer so zwischen 42 und 46 km/h. Prima
dachte ich mir, so könnte ich vielleicht
wieder den Schnitt vom Vorjahr erreichen.
Schließlich lagen ja auch noch die
Harburger Berge und die Köhlbrandbrücke
vor uns. Leider verloren Frank und ich uns
am Anfang der Harburger Berge. So musste
jeder sein Rennen fahren. Die Anstiege in
den Harburger Bergen fand ich diesmal nicht
besonders anstrengend, im Jahr zuvor habe
ich dort mehr Problme gehabt. Mit ruhigen
tritt fuhr ich weiter, vorne konnte ich
das 52 Blatt lassen und hinten reichte mir
das 17er. In Frankfurt, Anfang Mai, beim
Henninger Turm war ich noch bei jeder Steigung
wie wild am schalten, alle drei Kettenblätter
vorne durch. Nein, diesmal war es ganz anders,
nicht das ich die Steigung mit Frankfurt
vergleichen möchte, ich fühlte
mich einfach in besserer Form hier. Frank
erzählte mir später, das es ihm
auch so ging. Nach den Harburger Bergen
ging es rasant hinunter, aber es war auch
schwer eine gute Gruppe wieder zu finden.
Keiner wollte mehr, oder konnte mehr richtig
auf`s Tempo drücken, bis zu diesen
Zeitpunkt hatte ich einen Schnitt der um
die 42 km/h lag. Wollte ich am Ende immer
noch einen guten Durchschnitt haben, so
musste ich selber was dafür tun, also
ging ich immer öfters in die Führung
... nur machten die anderen nicht richtig
mit, ließen abreißen oder wollten
sich nicht an der Führungsarbeit beteiligen.
Klar,
das diese Fahrweise an die Substanz ging,
vielleicht fiel mir deswegen die Anfahrt
auf die Köhlbrandbrücke auch
so schwer. Auf den Anstieg die Köhlbrandbrücke
hinauf, der immerhin zwischen 4 und 7
% betrug, hatte ich hart zu knabbern.
Kein leichter Tritt mehr, ich musste kämpfen.
Das alles ist im vergangenen Jahr, an
dieser Stelle hier, besser gelaufen. Allerdings
musste ich da auch nicht so viel arbeiten
bis ich die Brücke erreichte, diesmal
bin ich schon erschöpft hier angekommen.
Die Abfahrt hinunter habe ich mich einfach
nur Rollen lassen, wenigstens sah es unten
so aus, als ob ich in einer größeren
Gruppe bis zum Ende mitfahren könnte.
Die Gruppe war schon recht groß,
nur leider auch ziemlich langsam. Das
Tempo lag gerade mal so um die 32-34 km/h
und noch etwas mehr als 10 Kilometer lagen
vor uns. Mein schöner Schnitt war
wieder in Gefahr, das durfte doch alles
nicht wahr sein, wollten denn die anderen
nicht auch eine gute Zeit erreichen? Wieder
setzte ich mich an die spitze, ich konnte
zwar auch nicht mehr so das Tempo hochhalten
wie ich es mir vorstellte, aber es war
mit 38 km/h immer noch besser als vorher.
Die letzten Kilometer waren die Hölle,
keiner übernahm mehr die Führung
und meine Kräfte waren auch ziemlich
am Ende.
Jörg am Start
Frank und Jörg
Es
gab dann noch mal ein leichtes Gefälle,
wo ich mich etwas erholen konnte, bevor
es dann auf die letzten Kilometer ging.
Jetzt kurz vor der Zielgeraden konnte
auf einmal jeder wieder reintreten, als
wären wir gerade erst gestartet.
Na, klasse ... aber auch egal. Wir bogen
auf die Zielgerade ein, die Zuschauer
jubelten und ich überquerte erschöpft,
aber glücklich das Ziel. Ich hatte
gerade noch einen Schnitt über 40
gerettet. Wir wurden weitergeleitet zu
den Erfrischungsständen und den Duschbereich.
Langsam ließ ich mich ausrollen,
schaute mich immer wieder um, soweit konnte
Frank ja nicht hinter mir sein und dann
entdeckte ich ihn auch, versteckt durch
einige andere Fahrer. Zusammen rollten
wir dann weiter, gaben unseren Transponder
ab und erhielten unsere Medallien. Gemeinsam
warteten wir auf die anderen aus unserer
Gruppe. Mathias wartete schon und erzählte
uns das er unterwegs gestürzt sei,
aber außer ein paar Schürfwunden
ist nichts schlimmes passiert. Thomas
konnte auch seine 170 km nicht zu ende
fahren, auf der Köhlbrandbrücke
ist ihn auf der Abfahrt jemand in die
Schaltung gefahren und er konnte nicht
mehr Schalten, musste den Rest der Strecke
im schwersten Gang zurücklegen. Herbert
kam Thomas zusammen an. Jeder von uns
wollte danach nur noch ins Hotel zum duschen,
die Sachen hatten wir schon vorher gepackt,
so das wir im direkt die Rückfahrt
antreten konnten. War schon ein tolles
Erlebnis, das ganze Wochenende, die Aussteller,
die verschiedenen Veranstaltungen und
natürlich die Cyclassics für
Jedermann. Ich freue mich schon auf`s
nächste Jahr. (JS)
Action
auf der Köhlbrandbrücke
Jörg
und Mathias im Ziel
Mathias
und Frank im Ziel
Persönlicher
Kommentar:
Im
Gegensatz zum letzten Jahr, fiel mir das
Rennen schwerer. Ich musste einfach mehr
arbeiten für dieses Ergebnis. Das
Gänsehaut Gefühl vom letzten
Jahr fehlte dieses mal, vielleicht auch
weil Frank mich schon vorher ganz verrückt
gemacht hat, wegen dem Druck, ob wir die
Leistung der letzten Cyclassics wieder
erreichen können.
(Jörg S.)
...folgt in kürze...
(Frank S.)
Unsere Ergebnisse
im Einzelnen:
119 km
Rang
Name
Zeit
Rückstand
Rang/Kat.
km/h
296.
Jörg
S.
2.49.50,3
9.34,6
164.
Msen1
40,414
440.
Frank
S.
2.52.37,1
11.21,3
82.
Mann
39.995
3745.
Herbert
H.
3.18.27,5
38,11,5
1778.
Msen1
34,586
3747.
Thomas
K.
3.18.28,8
38,13,1
1780.
Msen1
34,582
55 km
Rang
Name
Zeit
Rückstand
Rang/Kat.
km/h
640.
Mathias
F.
1.31.26,9
10,36,2
28.
Mjun
37,398
alle Ergebnisse
und noch mehr Info`s zu den Cyclassics
hier!!!