Eigentlich wollten
wir schon freitags nach Hamburg fahren, aber leider
kam uns etwas dazwischen, so sind wir dann am
Samstagnachmittag losgefahren. Sechs Radler, Thomas,
Herbert, Andreas, Mathias, Frank und Jörg.
Drei von uns waren schon im letzten Jahr dabei.
Es sollte ein tolles, aber auch ein sehr hektisches
Wochenende werden. Die Fahrt von Ostfriesland
bis nach Hamburg verlief reibungslos, kein Stau,
kein Unfall ... nur die Hitze im Wagen machte
uns doch etwas zu schaffen. Wir kamen auch recht
zeitig im Telekom Hotel an. Zeit genug um uns
noch rechtzeitig zu Akkreditieren, schließlich
hatten wir ja bis 20 Uhr zeit. Um es etwas abzukürzen
... die S-Bahn musste eineinhalb Stunden an einer
Station halten, weil jemand auf den Schienen rumlief,
am Hauptbahnhof angekommen konnten wir im Dauerlauf
durch die Innenstadt rennen, um so 5 Minuten vor
Anmeldeschluss uns doch noch rechtzeitig anzumelden.
Danach ging es zur Pasta Party, wir fanden zwar
keinen richtigen Sitzplatz mehr, aber auf den
Steinen ließ es sich auch aushalten.
Die Nacht verlief auch nicht viel besser, erst
kurz vor Mitternacht sind wir zum schlafen gekommen.
Ich weiß nicht genau wie die anderen geschlafen
haben, aber ich habe jedenfalls kaum ein Auge
zubekommen, es war einfach zu warm im Hotelzimmer.
Morgens dann um 6.25 Uhr ging der Wecker. Trikot,
Trinkflaschen, Startnummer ... alles lag bereit.
Wir trafen uns dann alle am gemeinsamen Frühstückstisch
wieder. Herbert hatte seine eigenen Nudeln mitgebracht,
die der Küchenchef ihm dann auch gerne fertig
machte. Ich selber blieb lieber beim Vollkornbrot
und Brötchen. Kurz vor Sieben Uhr morgens
kann ich mit Nudeln nicht so besonders viel anfangen.
Jetzt wurde es dann doch wieder etwas hektisch,
die Räder holen und in der Tiefgarage des
Hotels noch mal den Luftdruck überprüfen
...
In der Tiefgarage
von links: Herbert, Andreas, Mathias
Luftdruck prüfen: Thomas und Frank
...
nachdem alles erledigt worden ist, sind wir zur
S-Bahn gefahren, diesmal gab es keine Verzögerungen.
Am Startort angekommen, konnte ich nur noch staunen
... tausende anderer Radfahrer, die ganzen Strassen
waren voll. Und welch ein Wetter!!! Toller Sonnenschein,
warme Temperaturen, für einige vielleicht
schon wieder zu warm. Aber ich liebe dieses Wetter.
Jeder von uns suchte jetzt seinen Startblock auf,
da Thomas, Herbert und Mathias schon letztes Jahr
gefahren sind, konnten sie sich einige Blöcke
vor uns einordnen. Mathias fuhr die 55 Km Strecke
und musste als erster von uns starten. Ich nutzte
noch schnell die Möglichkeit um ein paar
Fotos zu schießen, bevor auch wir in unseren
Block fuhren. (siehe rechts).
Da Frank und Ich im Startblock R standen, mussten
wir uns noch gute 20 Minuten gedulden bis auch
wir endlich in die Pedalen treten konnten. Eigentlich
hatte ich erwartet das sich gerade am Anfang das
Feld gegenseitig blockieren würde, aber zu
meiner großen Überraschung musste ich
feststellen, das sich doch alles recht schnell
auseinander zog. Und es ging gleich richtig gut
los ... über 40 km/h zeigte das Tacho, Frank
wollte sogar immer noch schneller fahren, aber
ich überzeugte Ihn, das wir erstmal ein Stück
so mitfahren sollten. Auf den ersten 50 Kilometern
lief alles nach Plan, wir waren in keinen Sturz
verwickelt, das Tempo war okay und Frank und Ich
konnten zusammenbleiben. Wir sahen unterwegs allerdings
einige Fahrer die nicht soviel Glück hatten
und am Strassenrand behandelt wurden. Was uns
aber wirklich begeisterte waren die Zuschauer
an der Strecke! Jeder einzelne Fahrer wurde angefeuert,
ich selber habe so etwas bisher noch nicht erlebt.
Und das ging die gesamten 119 Kilometer so durch.
Kurz, bevor die Steigungen begannen, habe ich
Frank aus den Augen verloren ... ich schaute mich
zwar noch unzählige Male um, aber ich konnte
Ihn nicht mehr entdecken. Wir hatten diese Möglichkeit
schon vorher besprochen, das so was passieren
kann. Jeder sollte dann sein eigenes Rennen ins
Ziel fahren. Was blieb uns auch sonst übrig?
...
Startblock - hier unsere Staraufstellungen
Frank und Thomas kurz vor dem Start
Jeder sucht sich seine Position
... später erzählte
mir Frank, das er unterwegs Krämpfe in
den Beinen hatte, Thomas erging es ähnlich
... dann, so ab Kilometer 80, begannen die ersten
Steigungen, war ich vorher noch in einer guten
Gruppe, so flog jetzt alles auseinander. Einige
schienen gar nicht mehr voran zu kommen, andere
hingegen spurteten nur so hoch, was allerdings
nicht allen gut bekam :-))) Ich für meinen
teil bin ganz gut hochgekommen, denke ich wenigstens.
Doch immer, wenn ich dachte ... so, das war
es nun, jetzt biste oben ... ging es doch noch
stück weiter hoch. Im Streckenprofil schaute
es nicht so happig aus, aber Thomas und Herbert
warnten uns schon vor diesen, nicht besonders
steilen, aber langen Anstiegen vor. Danach ging
es endlich hinunter. Den Steuer fest in der
Hand rauschte ich hinab, doch auch hier staunte
ich mal wieder. Andere Fahrer schienen selbst
auf dieser Abfahrt nicht genug zu bekommen und
flogen nur so an mir vorbei. Nee... dachte ich
mir, ist mir zu riskant, lieber erstmal wieder
Luft holen und unten wieder reintreten. Das
gleiche auf der Köhlbrandbrücke, der
Höhepunkt des Tages, nun wurde es wirklich
richtig schwer. Rund 100 Kilometer lagen jetzt
bereits hinter uns. Die lange Zufahrt und ging
es hoch, ich hörte einige andere Fahrer
neben mir wie sie am schnaufen waren, andere
überholten mich wieder, um dann später
einzubrechen. Ich hätte ja gerne von der
Brücke aus über Hamburg geschaut,
aber ich starrte nur auf die Strasse vor mir,
und verpasste so diesen sicherlich tollen Ausblick
... na, vielleicht ja im nächsten Jahr.
Aber jeder kann mir glauben, das ich froh gewesen
bin, endlich oben anzukommen. Die restlichen
Kilometer waren, wenigstens für mich, auch
nicht viel einfacher. Alles war auseinander
gerissen, und ich fand einfach keine richtige
Gruppe mehr, wo ich mich hätte anschließen
können. Die einen waren zu langsam, andere
wiederum sah ich nur von hinten und kam nicht
dran. So fuhr ich dann mein eigenes Tempo, die
Beine taten zwar weh, aber die Zuschauer halfen
mir wirklich um noch einmal das letzte rauszuholen.
Dann begannen die Absperrungen und jeder trat
noch mal extra in die Pedale. Was für eine
Stimmung auf der Zielgeraden! Die blau-weißen
HEW Zeichen aufgemalt auf der Strasse, dann
durch den Zielbogen, laute Musik und das anpeitschen
der Zuschauer ... welch ein Erlebnis!!! Im Ziel
angekommen, wurden wir weitergeleitet in Richtung
der Servicestationen. Wo ich hinschaute, nur
erschöpfte, aber sehr glückliche,
Rennradfahrer. Ich weiß nicht mehr so
genau was mir in diesen Momenten so alles durch
den Kopf ging, ich ließ mich nur noch
Mittreiben von den anderen Fahrern. Alles was
ich wollte, war ein was zum trinken, meine beiden
Flaschen (je 1 Liter) waren leer. Aber das wollten
auch die anderen! Irgendwo dann in der Menge,
traf ich Thomas wieder, ebenfalls fix und fertig.
So nach und nach kamen wir dann wieder alle
zusammen. Zuerst wollten wir ja noch gerne uns
die Profis anschauen, aber jetzt war jeder froh
das wir zurück ins Hotel gingen ... nur
noch duschen und dann ab nach Hause. (JS)
erschöpft am Bahnhof !
von links: Mathias, Herbert,Andreas, Frank und
Thomas
Persönlicher
Kommentar:
Auf den letzten
ein bis zwei Kilometern dort, wo die Absperrungen
begannen und die Zuschauermassen immer dichter
wurden, lief es mir kalt den Rücken runter
... diese Anfeuerungen, das Jubeln ... es war
einfach unglaublich. Ich denke das war der Moment
in Hamburg, der mich am stärksten berührt
hat.
(Jörg S.)
Ich bin mehr
als begeistert von den HEW-Cyclassics. Ich wusste
das es toll werden würde, aber das es so
ein Riesen Erlebnis gewesen ist, damit hatte
ich nicht gerechnet. Die Cyclassics sind ein
Muss für jeden Hobby Radfahrer. Ich freue
mich auf`s nächste Jahr.
(Frank S.)
von den Profis gab nicht mehr zu sehen
Start und Ziel
Jörg im Startblock
Unsere Ergebnisse
im Einzelnen:
119 km
Rang
Name
Zeit
Rückstand
Kat/Rang
km/h
269.
Jörg
S.
2.52.57,2
10.46,6
135.
Msen1
41,629
613.
Frank
S.
2.57.32,9
15.22.3
107.
Mann
40.552
2029.
Thomas
K.
3.10.25.9
28.15,3
1032.
Msen1
37,808
2878.
Herbert
H.
3.17.23,2
35.12,6
1449.
Msen1
36,476
3236.
Andreas
B.
3.21.00,0
38.49,4
372.
Mann
35,820
55 km
Rang
Name
Zeit
Rückstand
Kat/Rang
km/h
280.
Mathias
F.
1.28.18,9
7.50,6
16.
Mjun
37,502
alle Ergebnisse und noch mehr
Info`s zu den Cyclassics hier!!!