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Cyclassics 2003

HEW - Cyclassics 2003

Eigentlich wollten wir schon freitags nach Hamburg fahren, aber leider kam uns etwas dazwischen, so sind wir dann am Samstagnachmittag losgefahren. Sechs Radler, Thomas, Herbert, Andreas, Mathias, Frank und Jörg. Drei von uns waren schon im letzten Jahr dabei. Es sollte ein tolles, aber auch ein sehr hektisches Wochenende werden. Die Fahrt von Ostfriesland bis nach Hamburg verlief reibungslos, kein Stau, kein Unfall ... nur die Hitze im Wagen machte uns doch etwas zu schaffen. Wir kamen auch recht zeitig im Telekom Hotel an. Zeit genug um uns noch rechtzeitig zu Akkreditieren, schließlich hatten wir ja bis 20 Uhr zeit. Um es etwas abzukürzen ... die S-Bahn musste eineinhalb Stunden an einer Station halten, weil jemand auf den Schienen rumlief, am Hauptbahnhof angekommen konnten wir im Dauerlauf durch die Innenstadt rennen, um so 5 Minuten vor Anmeldeschluss uns doch noch rechtzeitig anzumelden. Danach ging es zur Pasta Party, wir fanden zwar keinen richtigen Sitzplatz mehr, aber auf den Steinen ließ es sich auch aushalten.
Die Nacht verlief auch nicht viel besser, erst kurz vor Mitternacht sind wir zum schlafen gekommen. Ich weiß nicht genau wie die anderen geschlafen haben, aber ich habe jedenfalls kaum ein Auge zubekommen, es war einfach zu warm im Hotelzimmer. Morgens dann um 6.25 Uhr ging der Wecker. Trikot, Trinkflaschen, Startnummer ... alles lag bereit. Wir trafen uns dann alle am gemeinsamen Frühstückstisch wieder. Herbert hatte seine eigenen Nudeln mitgebracht, die der Küchenchef ihm dann auch gerne fertig machte. Ich selber blieb lieber beim Vollkornbrot und Brötchen. Kurz vor Sieben Uhr morgens kann ich mit Nudeln nicht so besonders viel anfangen. Jetzt wurde es dann doch wieder etwas hektisch, die Räder holen und in der Tiefgarage des Hotels noch mal den Luftdruck überprüfen ...


In der Tiefgarage
von links: Herbert, Andreas, Mathias

Luftdruck prüfen: Thomas und Frank
 
... nachdem alles erledigt worden ist, sind wir zur S-Bahn gefahren, diesmal gab es keine Verzögerungen. Am Startort angekommen, konnte ich nur noch staunen ... tausende anderer Radfahrer, die ganzen Strassen waren voll. Und welch ein Wetter!!! Toller Sonnenschein, warme Temperaturen, für einige vielleicht schon wieder zu warm. Aber ich liebe dieses Wetter. Jeder von uns suchte jetzt seinen Startblock auf, da Thomas, Herbert und Mathias schon letztes Jahr gefahren sind, konnten sie sich einige Blöcke vor uns einordnen. Mathias fuhr die 55 Km Strecke und musste als erster von uns starten. Ich nutzte noch schnell die Möglichkeit um ein paar Fotos zu schießen, bevor auch wir in unseren Block fuhren. (siehe rechts).
Da Frank und Ich im Startblock R standen, mussten wir uns noch gute 20 Minuten gedulden bis auch wir endlich in die Pedalen treten konnten. Eigentlich hatte ich erwartet das sich gerade am Anfang das Feld gegenseitig blockieren würde, aber zu meiner großen Überraschung musste ich feststellen, das sich doch alles recht schnell auseinander zog. Und es ging gleich richtig gut los ... über 40 km/h zeigte das Tacho, Frank wollte sogar immer noch schneller fahren, aber ich überzeugte Ihn, das wir erstmal ein Stück so mitfahren sollten. Auf den ersten 50 Kilometern lief alles nach Plan, wir waren in keinen Sturz verwickelt, das Tempo war okay und Frank und Ich konnten zusammenbleiben. Wir sahen unterwegs allerdings einige Fahrer die nicht soviel Glück hatten und am Strassenrand behandelt wurden. Was uns aber wirklich begeisterte waren die Zuschauer an der Strecke! Jeder einzelne Fahrer wurde angefeuert, ich selber habe so etwas bisher noch nicht erlebt. Und das ging die gesamten 119 Kilometer so durch. Kurz, bevor die Steigungen begannen, habe ich Frank aus den Augen verloren ... ich schaute mich zwar noch unzählige Male um, aber ich konnte Ihn nicht mehr entdecken. Wir hatten diese Möglichkeit schon vorher besprochen, das so was passieren kann. Jeder sollte dann sein eigenes Rennen ins Ziel fahren. Was blieb uns auch sonst übrig? ...


Startblock - hier unsere Staraufstellungen


 Frank und Thomas kurz vor dem Start


Jeder sucht sich seine Position

... später erzählte mir Frank, das er unterwegs Krämpfe in den Beinen hatte, Thomas erging es ähnlich ... dann, so ab Kilometer 80, begannen die ersten Steigungen, war ich vorher noch in einer guten Gruppe, so flog jetzt alles auseinander. Einige schienen gar nicht mehr voran zu kommen, andere hingegen spurteten nur so hoch, was allerdings nicht allen gut bekam :-))) Ich für meinen teil bin ganz gut hochgekommen, denke ich wenigstens. Doch immer, wenn ich dachte ... so, das war es nun, jetzt biste oben ... ging es doch noch stück weiter hoch. Im Streckenprofil schaute es nicht so happig aus, aber Thomas und Herbert warnten uns schon vor diesen, nicht besonders steilen, aber langen Anstiegen vor. Danach ging es endlich hinunter. Den Steuer fest in der Hand rauschte ich hinab, doch auch hier staunte ich mal wieder. Andere Fahrer schienen selbst auf dieser Abfahrt nicht genug zu bekommen und flogen nur so an mir vorbei. Nee... dachte ich mir, ist mir zu riskant, lieber erstmal wieder Luft holen und unten wieder reintreten. Das gleiche auf der Köhlbrandbrücke, der Höhepunkt des Tages, nun wurde es wirklich richtig schwer. Rund 100 Kilometer lagen jetzt bereits hinter uns. Die lange Zufahrt und ging es hoch, ich hörte einige andere Fahrer neben mir wie sie am schnaufen waren, andere überholten mich wieder, um dann später einzubrechen. Ich hätte ja gerne von der Brücke aus über Hamburg geschaut, aber ich starrte nur auf die Strasse vor mir, und verpasste so diesen sicherlich tollen Ausblick ... na, vielleicht ja im nächsten Jahr. Aber jeder kann mir glauben, das ich froh gewesen bin, endlich oben anzukommen. Die restlichen Kilometer waren, wenigstens für mich, auch nicht viel einfacher. Alles war auseinander gerissen, und ich fand einfach keine richtige Gruppe mehr, wo ich mich hätte anschließen können. Die einen waren zu langsam, andere wiederum sah ich nur von hinten und kam nicht dran. So fuhr ich dann mein eigenes Tempo, die Beine taten zwar weh, aber die Zuschauer halfen mir wirklich um noch einmal das letzte rauszuholen. Dann begannen die Absperrungen und jeder trat noch mal extra in die Pedale. Was für eine Stimmung auf der Zielgeraden! Die blau-weißen HEW Zeichen aufgemalt auf der Strasse, dann durch den Zielbogen, laute Musik und das anpeitschen der Zuschauer ... welch ein Erlebnis!!! Im Ziel angekommen, wurden wir weitergeleitet in Richtung der Servicestationen. Wo ich hinschaute, nur erschöpfte, aber sehr glückliche, Rennradfahrer. Ich weiß nicht mehr so genau was mir in diesen Momenten so alles durch den Kopf ging, ich ließ mich nur noch Mittreiben von den anderen Fahrern. Alles was ich wollte, war ein was zum trinken, meine beiden Flaschen (je 1 Liter) waren leer. Aber das wollten auch die anderen! Irgendwo dann in der Menge, traf ich Thomas wieder, ebenfalls fix und fertig. So nach und nach kamen wir dann wieder alle zusammen. Zuerst wollten wir ja noch gerne uns die Profis anschauen, aber jetzt war jeder froh das wir zurück ins Hotel gingen ... nur noch duschen und dann ab nach Hause. (JS)


erschöpft am Bahnhof !
von links: Mathias, Herbert,Andreas, Frank und Thomas

Persönlicher Kommentar:

Auf den letzten ein bis zwei Kilometern dort, wo die Absperrungen begannen und die Zuschauermassen immer dichter wurden, lief es mir kalt den Rücken runter ... diese Anfeuerungen, das Jubeln ... es war einfach unglaublich. Ich denke das war der Moment in Hamburg, der mich am stärksten berührt hat.
  (Jörg S.)

Ich bin mehr als begeistert von den HEW-Cyclassics. Ich wusste das es toll werden würde, aber das es so ein Riesen Erlebnis gewesen ist, damit hatte ich nicht gerechnet. Die Cyclassics sind ein Muss für jeden Hobby Radfahrer. Ich freue mich auf`s nächste Jahr.
  (Frank S.)

 


von den Profis gab nicht mehr zu sehen


Start und Ziel


Jörg im Startblock

 

Unsere Ergebnisse im Einzelnen:

119 km

Rang
Name
Zeit
Rückstand
Kat/Rang
km/h
269.
Jörg S.
2.52.57,2
10.46,6
135. Msen1
41,629
613.
Frank S.
2.57.32,9
15.22.3
107. Mann
40.552
2029.
Thomas K.
3.10.25.9
28.15,3
1032. Msen1
37,808
2878.
Herbert H.
3.17.23,2
35.12,6
1449. Msen1
36,476
3236.
Andreas B.
3.21.00,0
38.49,4
372. Mann
35,820

55 km

Rang
Name
Zeit
Rückstand
Kat/Rang
km/h
280.
Mathias F.
1.28.18,9
7.50,6
16. Mjun
37,502

alle Ergebnisse und noch mehr Info`s zu den Cyclassics hier!!!

 

 

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