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Cyclassics 2007

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12. Vattenfall - Cyclassics 2007

... immer noch Samstag, 18. August 2007

... Unsere Portion Nudeln ließen wir uns aber dennoch schmecken. Karin und Marike kamen dabei auch nicht zu kurz, kein Wunder bei der reichlichen Portion die es mal wieder gab. Wir liefen danach noch den Start-Zielbereich auf der Mönckebergstraße entlang und wollten die Stimmung auf uns einwirken lassen, was uns aber nicht so recht gelang.


Pasta Party
Frank, Marike und Karin
kurz vor dem Start

Wir wollten es an diesen Abend nicht zu spät werden lassen und fuhren zeitig wieder zurück ins Hotel. Die Startnummer und den Transponder sowie das testen der Räder hatten wir schon am Nachmittag erledigt. Alles was jetzt noch fehlte, war eine erholsame Nacht.

Sonntag, 19. August 2007 - das Rennen!!!

100 Km Strecke

Das Aufstehen um sechs fiel mir nicht sehr leicht, aber ich war andererseits auch froh das es endlich los ging. Ich wollte das alles nur noch hinter mir bringen. Trocken, aber keine Sonne sagte mir der erste Blick aus dem Fenster. Na, immerhin kein Regen! Im Kopf rechnete ich mir schon zusammen ... halbe Stunde Frühstück, danach mit der U-Bahn zum Bahnhof und danach das Rennen, in gut 4 Stunden könnte alles vorbei sein. Die Lust auf die Cyclassics war an diesem Morgen, zu diesem Zeitpunkt praktisch auf Null gesunken. Doch ich war da anscheinend nicht der einzige, der so dachte. Frank kam kurz vor halb Sieben ins Zimmer und sagte mir, ob wir nicht lieber gleich abreisen wollten :-))) Der Gedanke daran war verlockend, aber kam natürlich nicht in Frage. Aber schon daran konnten wir erkennen, das es unsere Entscheidung ganz richtig gewesen ist, hier vorerst zum letzten Mal an den Start zu gehen. Das nächste Problem war das frühstücken, sollten wir heute Morgen einen Platz finden? Wir fanden einen, aber das war auch das einzig Positive. Kaffe gab es keinen, da nur eine einzelne Bedienung mit einer Thermoskanne (die für 2 Tassen reichte) den ganzen Frühstücksraum versorgte (knapp 50-60 Personen). Na danke! Also keinen Kaffe, stattdessen ne halbe Dose Red Bull beim Wagen. Mit den Rädern ging es dann zur U-Bahn. Im Startblock warteten wir auf darauf das es losgehen konnte. Kurz nach 8 dann der Start...


es geht los ...
und der nächste Block startet
Herbert im Ziel

... Unzähliges klicken der Pedalen, und wir konnten starten. Frank und ich hatten uns zwar erneut vorgenommen, zusammen durch's Ziel zu fahren, aber dieser Traum war schon nach ein paar Kilometern zu ende! Ich schaute mich Anfangs zwar noch das ein oder andere Mal um, sah aber das es keinen Sinn hatte und fuhr einfach mein Rennen. Von der Nervosität und allen anderen war nichts mehr zu spüren. Jetzt wo ich auf dem Rad saß war ich wieder in meinen Element. Das Tempo zu Beginn war gut, immer so um die 43-47 km/h, das fing ja schon einmal gut an. Die ersten Hindernisse und umher fliegende Flaschen konnte ich gut umfahren, einige andere Fahrer dagegen leider nicht. Ich sah viele Fahrer stürzen und das schon auf den ersten 10-20 Kilometern, einige davon auch schwer! Immer wieder warfen Fahrer ihre leeren Trinkflaschen sorglos an den Strassenrand, die oft auch wieder, am Strassenrand abprallend, wieder zurück ins Feld gerollt kamen. Irgendwo zwischen Kilometer 15 und 20 sah ich einen Fahrer regungslos am Strassenrand liegen, das Blut lief vom Helm hinunter. Hoffentlich kommen wir gut durch, dachte ich nur. Mein Rennen lief gut, das Tempo lag weiterhin meist um die 45 km/h. Auch als nach 25 Kilometern die ersten leichten Wellen kamen konnte ich gut im Feld mitrollen und das ohne mich zu verausgaben. Ja, das lief wirklich gut, schon fast zu gut. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt in einem recht großen Feld, die Fahrer die stürzten oder an stürzen beteiligt waren, konnte ich bis dahin gut ausweichen. Doch bei Kilometer 47 änderte sich das. Vor uns lag ein Fahrer mit seinem Rad am Boden, einer vor mir konnte noch ausweichen, ich hingegen nicht mehr. Ich konnte zwar noch stark abbremsen vor aber über sein Vorderrad und überschlug mich. Zum Glück bei nur noch geringen Tempo. Trotzdem, ich lag lang auf der Strasse und das Feld fuhr rasend an uns vorbei. Ohne nachzudenken stand ich wieder auf, drehte mein Rad und sah das die Kette abgesprungen war ... aber mehr war nicht passiert. Die Kette war schnell wieder drauf, genau wie ich auf mein Rad ... nur ich fuhr jetzt auf einmal alleine. Keine weiteren Fahrer mehr zu sehen, nicht hinter mir und auch nicht vor mir. Das konnte doch nicht wahr sein, dachte ich mir. Ich machte hier wohl auch den Fehler, zu viel Kraft auf zuwenden um einige Fahrer vor mir dann einzuholen. Mein Kilometerzähler hatte sich auch teilweise verabschiedet (allerdings fahre ich nach schlechter Erfahrung immer mit einen 2. Zähler). Eine kleine Gruppe von 10 Fahrern lag vor mir, ich musste sie einfach erreichen. So gab ich alles um diese Gruppe zu erreichen, mein Pulsmesser war bereits am Anschlag, die Beine brannten aber ich kam Stück für Stück näher ...

 

Frank - auch er im Ziel
Die Rennanalyse
 

Ich erreichte dann die Gruppe, die aber auch nicht sehr gut harmonierte. Nach der Aufholjagd musste ich kurz verschnaufen und anschließend leistete ich wieder die Führungsarbeit. In dieser Zeit verabschiedete ich mich gedanklich schon von einer guten Platzierung. Die Kilometer zwischen 50 und 60 waren für mich die schwersten, nicht nur weil das Streckenprofil anspruchsvoller wurde, eher weil ich in dieser Zeit fast nur auf mich allein gestellt war, meine kleine Gruppe fiel zurück und ich fuhr alleine weiter. Irgendwo zwischen Kilometer 60 und 65 kam dann von hinten ein größeres Feld mit vielen Fahrern aus dem C-Block, das war meine Chance, mein Rennen noch ein wenig zu retten. Ich musste mich bei ihnen anhängen, egal wie. Da ich mich vorher schon ziemlich verausgabt hatte, fiel es mir nur sehr schwer den Anschluss zu finden, auch in den Abfahrten hatte ich mehr als zu kämpfen. Aber ich war dran und schließlich auch drin in der Gruppe. Trotzdem, eigentlich war das Tempo zu hoch für mich, ich hatte einfach zu viel Kraft vorher investiert. Bis zur Köhlbrandbrücke musste ich immer wieder die kleinen Lücken zufahren, die ich manchmal offen ließ. Auf der Köhlbrandbrücke dann überholte mich ein Fahrer, bei dem ich aber im Windschatten bleiben konnte und gemeinsam konnten wir um die 23-26 km/h die Brücke hochfahren. Auf der Abfahrt teilte sich das Feld dann noch einmal in 2 Gruppen. Mit meiner Kraft war aber ziemlich am Ende und musste mich damit zufrieden geben, das Rennen in der 2. Gruppe zu beenden. Die restlichen Kilometer bis ins Ziel waren jetzt nicht mehr so anstrengend und nach der Streckenteilung konnte ich auch noch einmal richtig rein treten. Auf die Mönckebergstrasse war es dann wieder einmal gigantisch, die Zuschauer feuerten uns an, als hätte es nie die ganzen Doping Probleme im Radsport gegeben. Die Ziel durchfahrt war einfach nur fantastisch! Langsam rollte ich dann weiter, bis zur Transponderrückgabe. Hier herrschte noch nicht die Hektik, wie sie eine Stunde später kommen sollte. Ich sah viele erschöpfte Fahrer, aber auch sehr viele die einfach nur glücklich waren. Ein paar Minuten später erreichte auch Frank das Ziel, glücklich darüber das auch er Heil und Gesund durchgekommen war, umarmten wir uns erst einmal. Danach tauschten wir unsere Erlebnisse aus, bis wir und auf den Weg machten um Marike und Karin zu treffen. Herbert kam eine Stunde später ebenfalls zu uns, leider war auch er in einen Sturz verwickelt und hatte ein paar Schürfwunden an der Schulter und am Knie. Frank sein Rennen war erneut nicht so gelaufen wie er es sich erhofft hatte, er steckte auch in diesem Jahr wieder in einer kleinen Gruppe fest, die zudem nicht sehr gut lief. Herbert war mit seiner Leistung schon zufrieden, leider kam bei ihm nur der Sturz nach knapp 40 Kilometern dazwischen. Tja, das war es dann also für uns hier in Hamburg. Im nächsten Jahr(en) werden die Cyclassics ohne uns auskommen müssen :-) ... wir wollen uns erst einmal ein paar andere Ziele setzen, aber es ist ja nicht ausgeschlossen das wir irgendwann mal wieder hier in Hamburg an den Start gehen werden. (JS)

Frank
Marike und Karin
Das war es dann

 

Persönlicher Kommentar:
 

Es war mein schwerstes Rennen in diesem Jahr bei den Cyclassics. Ich kann mich nicht erinnern, das ich in den vergangenen 5 Jahren so an meine Grenzen gehen musste wie dieses Mal. Durch meinen Unfall wurde das Rennen aber erst so schwer. Schade, ich hätte bei meinen Abschiedsrennen hier in Hamburg eine noch bessere Platzierung erreichen können.
  Jörg S.

 
Unser letzter Start bei den Vattenfall Cyclassics für die nächsten Jahre, und dann so ein enttäuschender Abschluss. Am Start verlor ich Jörg schon gleich aus den Augen. Mit aller Macht wollte ich seine Gruppe wieder einholen, so fuhr ich mit 46 km/h der Gruppe hinterher und das alleine. Nach knapp 4 Kilometern ging mir die puste aus, so das ich dann auf die Gruppe, die hinter mir fuhr, wartete. Nach ca 10 Kilometern kam es dann zur einen kleinen Stop, da wir einen gestürzten Fahrer ausweichen mussten, damit hatten ich jegliche Chance verpasst Jörg seine Gruppe wieder einzuholen. Schon auf den folgenden Kilometer danach war abzusehen das wir keinen 40er Schnitt mehr schaffen würden, da sich keiner in der Gruppe richtig abmühen wollte für den anderen, und so fuhren wir zwischen 36 und 42 km/h die Cyclassics zu Ende. Mir fielen die Cyclassics 2007 am schwersten, von den fünf Jahren an denen ich hier teilgenommen habe. Zu einem war die Motivation komplett im Keller, zum einen wegen der Doping Probleme im Vorfeld, und zum anderen reichen mir auch erst einmal die fünf Jahre Hamburg. Enttäuschend ist nur das ich mich mit so einer Platzierung hier verabschieden musste, was zum Teil aber sicherlich auch mein Fehler war, ich kann aber wenigstens mit gutem gewissen sagen „ Ich bin SAUBER gefahren „
Frank S.

Unsere Ergebnisse:

100 KM

Rang
Name
Zeit
KM
Rang/Kat.
km/h
361.
Jörg S.
2:27:22,88
100
157. Msen1
40,50
1240.
Frank S.
2:35:54,65
100
181. Mann
38.29
3889.
Herbert H.
2:48:32,61
100
1585. Msen1
35.42

Streckenprofil

 

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