... Unsere Portion
Nudeln ließen wir uns aber dennoch
schmecken. Karin und Marike kamen dabei
auch nicht zu kurz, kein Wunder bei
der reichlichen Portion die es mal wieder
gab. Wir liefen danach noch den Start-Zielbereich
auf der Mönckebergstraße
entlang und wollten die Stimmung auf
uns einwirken lassen, was uns aber nicht
so recht gelang.
Pasta Party
Frank,
Marike und Karin
kurz
vor dem Start
Wir wollten es
an diesen Abend nicht zu spät werden
lassen und fuhren zeitig wieder zurück
ins Hotel. Die Startnummer und den Transponder
sowie das testen der Räder hatten
wir schon am Nachmittag erledigt. Alles
was jetzt noch fehlte, war eine erholsame
Nacht.
Sonntag,
19. August 2007 - das Rennen!!!
100
Km Strecke
Das Aufstehen
um sechs fiel mir nicht sehr leicht,
aber ich war andererseits auch froh
das es endlich los ging. Ich wollte
das alles nur noch hinter mir bringen.
Trocken, aber keine Sonne sagte mir
der erste Blick aus dem Fenster. Na,
immerhin kein Regen! Im Kopf rechnete
ich mir schon zusammen ... halbe Stunde
Frühstück, danach mit der
U-Bahn zum Bahnhof und danach das Rennen,
in gut 4 Stunden könnte alles vorbei
sein. Die Lust auf die Cyclassics war
an diesem Morgen, zu diesem Zeitpunkt
praktisch auf Null gesunken. Doch ich
war da anscheinend nicht der einzige,
der so dachte. Frank kam kurz vor halb
Sieben ins Zimmer und sagte mir, ob
wir nicht lieber gleich abreisen wollten
:-))) Der Gedanke daran war verlockend,
aber kam natürlich nicht in Frage.
Aber schon daran konnten wir erkennen,
das es unsere Entscheidung ganz richtig
gewesen ist, hier vorerst zum letzten
Mal an den Start zu gehen. Das nächste
Problem war das frühstücken,
sollten wir heute Morgen einen Platz
finden? Wir fanden einen, aber das war
auch das einzig Positive. Kaffe gab
es keinen, da nur eine einzelne Bedienung
mit einer Thermoskanne (die für
2 Tassen reichte) den ganzen Frühstücksraum
versorgte (knapp 50-60 Personen). Na
danke! Also keinen Kaffe, stattdessen
ne halbe Dose Red Bull beim Wagen. Mit
den Rädern ging es dann zur U-Bahn.
Im Startblock warteten wir auf darauf
das es losgehen konnte. Kurz nach 8
dann der Start...
es
geht los ...
und
der nächste Block startet
Herbert
im Ziel
... Unzähliges
klicken der Pedalen, und wir konnten
starten. Frank und ich hatten uns zwar
erneut vorgenommen, zusammen durch's
Ziel zu fahren, aber dieser Traum war
schon nach ein paar Kilometern zu ende!
Ich schaute mich Anfangs zwar noch das
ein oder andere Mal um, sah aber das
es keinen Sinn hatte und fuhr einfach
mein Rennen. Von der Nervosität
und allen anderen war nichts mehr zu
spüren. Jetzt wo ich auf dem Rad
saß war ich wieder in meinen Element.
Das Tempo zu Beginn war gut, immer so
um die 43-47 km/h, das fing ja schon
einmal gut an. Die ersten Hindernisse
und umher fliegende Flaschen konnte
ich gut umfahren, einige andere Fahrer
dagegen leider nicht. Ich sah viele
Fahrer stürzen und das schon auf
den ersten 10-20 Kilometern, einige
davon auch schwer! Immer wieder warfen
Fahrer ihre leeren Trinkflaschen sorglos
an den Strassenrand, die oft auch wieder,
am Strassenrand abprallend, wieder zurück
ins Feld gerollt kamen. Irgendwo zwischen
Kilometer 15 und 20 sah ich einen Fahrer
regungslos am Strassenrand liegen, das
Blut lief vom Helm hinunter. Hoffentlich
kommen wir gut durch, dachte ich nur.
Mein Rennen lief gut, das Tempo lag
weiterhin meist um die 45 km/h. Auch
als nach 25 Kilometern die ersten leichten
Wellen kamen konnte ich gut im Feld
mitrollen und das ohne mich zu verausgaben.
Ja, das lief wirklich gut, schon fast
zu gut. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt
in einem recht großen Feld, die
Fahrer die stürzten oder an stürzen
beteiligt waren, konnte ich bis dahin
gut ausweichen. Doch bei Kilometer 47
änderte sich das. Vor uns lag ein
Fahrer mit seinem Rad am Boden, einer
vor mir konnte noch ausweichen, ich
hingegen nicht mehr. Ich konnte zwar
noch stark abbremsen vor aber über
sein Vorderrad und überschlug mich.
Zum Glück bei nur noch geringen
Tempo. Trotzdem, ich lag lang auf der
Strasse und das Feld fuhr rasend an
uns vorbei. Ohne nachzudenken stand
ich wieder auf, drehte mein Rad und
sah das die Kette abgesprungen war ...
aber mehr war nicht passiert. Die Kette
war schnell wieder drauf, genau wie
ich auf mein Rad ... nur ich fuhr jetzt
auf einmal alleine. Keine weiteren Fahrer
mehr zu sehen, nicht hinter mir und
auch nicht vor mir. Das konnte doch
nicht wahr sein, dachte ich mir. Ich
machte hier wohl auch den Fehler, zu
viel Kraft auf zuwenden um einige Fahrer
vor mir dann einzuholen. Mein Kilometerzähler
hatte sich auch teilweise verabschiedet
(allerdings fahre ich nach schlechter
Erfahrung immer mit einen 2. Zähler).
Eine kleine Gruppe von 10 Fahrern lag
vor mir, ich musste sie einfach erreichen.
So gab ich alles um diese Gruppe zu
erreichen, mein Pulsmesser war bereits
am Anschlag, die Beine brannten aber
ich kam Stück für Stück
näher ...
Frank
- auch er im Ziel
Die
Rennanalyse
Ich
erreichte dann die Gruppe, die aber auch
nicht sehr gut harmonierte. Nach der Aufholjagd
musste ich kurz verschnaufen und anschließend
leistete ich wieder die Führungsarbeit.
In dieser Zeit verabschiedete ich mich
gedanklich schon von einer guten Platzierung.
Die Kilometer zwischen 50 und 60 waren
für mich die schwersten, nicht nur
weil das Streckenprofil anspruchsvoller
wurde, eher weil ich in dieser Zeit fast
nur auf mich allein gestellt war, meine
kleine Gruppe fiel zurück und ich
fuhr alleine weiter. Irgendwo zwischen
Kilometer 60 und 65 kam dann von hinten
ein größeres Feld mit vielen
Fahrern aus dem C-Block, das war meine
Chance, mein Rennen noch ein wenig zu
retten. Ich musste mich bei ihnen anhängen,
egal wie. Da ich mich vorher schon ziemlich
verausgabt hatte, fiel es mir nur sehr
schwer den Anschluss zu finden, auch in
den Abfahrten hatte ich mehr als zu kämpfen.
Aber ich war dran und schließlich
auch drin in der Gruppe. Trotzdem, eigentlich
war das Tempo zu hoch für mich, ich
hatte einfach zu viel Kraft vorher investiert.
Bis zur Köhlbrandbrücke musste
ich immer wieder die kleinen Lücken
zufahren, die ich manchmal offen ließ.
Auf der Köhlbrandbrücke dann
überholte mich ein Fahrer, bei dem
ich aber im Windschatten bleiben konnte
und gemeinsam konnten wir um die 23-26
km/h die Brücke hochfahren. Auf der
Abfahrt teilte sich das Feld dann noch
einmal in 2 Gruppen. Mit meiner Kraft
war aber ziemlich am Ende und musste mich
damit zufrieden geben, das Rennen in der
2. Gruppe zu beenden. Die restlichen Kilometer
bis ins Ziel waren jetzt nicht mehr so
anstrengend und nach der Streckenteilung
konnte ich auch noch einmal richtig rein
treten. Auf die Mönckebergstrasse
war es dann wieder einmal gigantisch,
die Zuschauer feuerten uns an, als hätte
es nie die ganzen Doping Probleme im Radsport
gegeben. Die Ziel durchfahrt war einfach
nur fantastisch! Langsam rollte ich dann
weiter, bis zur Transponderrückgabe.
Hier herrschte noch nicht die Hektik,
wie sie eine Stunde später kommen
sollte. Ich sah viele erschöpfte
Fahrer, aber auch sehr viele die einfach
nur glücklich waren. Ein paar Minuten
später erreichte auch Frank das Ziel,
glücklich darüber das auch er
Heil und Gesund durchgekommen war, umarmten
wir uns erst einmal. Danach tauschten
wir unsere Erlebnisse aus, bis wir und
auf den Weg machten um Marike und Karin
zu treffen. Herbert kam eine Stunde später
ebenfalls zu uns, leider war auch er in
einen Sturz verwickelt und hatte ein paar
Schürfwunden an der Schulter und
am Knie. Frank sein Rennen war erneut
nicht so gelaufen wie er es sich erhofft
hatte, er steckte auch in diesem Jahr
wieder in einer kleinen Gruppe fest, die
zudem nicht sehr gut lief. Herbert war
mit seiner Leistung schon zufrieden, leider
kam bei ihm nur der Sturz nach knapp 40
Kilometern dazwischen. Tja, das war es
dann also für uns hier in Hamburg.
Im nächsten Jahr(en) werden die Cyclassics
ohne uns auskommen müssen :-) ...
wir wollen uns erst einmal ein paar andere
Ziele setzen, aber es ist ja nicht ausgeschlossen
das wir irgendwann mal wieder hier in
Hamburg an den Start gehen werden. (JS)
Frank
Marike und Karin
Das
war es dann
Persönlicher
Kommentar:
Es
war mein schwerstes Rennen in diesem Jahr
bei den Cyclassics. Ich kann mich nicht
erinnern, das ich in den vergangenen 5
Jahren so an meine Grenzen gehen musste
wie dieses Mal. Durch meinen Unfall wurde
das Rennen aber erst so schwer. Schade,
ich hätte bei meinen Abschiedsrennen
hier in Hamburg eine noch bessere Platzierung
erreichen können.
Jörg S.
Unser
letzter Start bei den Vattenfall Cyclassics
für die nächsten Jahre, und
dann so ein enttäuschender Abschluss.
Am Start verlor ich Jörg schon
gleich aus den Augen. Mit aller Macht
wollte ich seine Gruppe wieder einholen,
so fuhr ich mit 46 km/h der Gruppe hinterher
und das alleine. Nach knapp 4 Kilometern
ging mir die puste aus, so das ich dann
auf die Gruppe, die hinter mir fuhr,
wartete. Nach ca 10 Kilometern kam es
dann zur einen kleinen Stop, da wir
einen gestürzten Fahrer ausweichen
mussten, damit hatten ich jegliche Chance
verpasst Jörg seine Gruppe wieder
einzuholen. Schon auf den folgenden
Kilometer danach war abzusehen das wir
keinen 40er Schnitt mehr schaffen würden,
da sich keiner in der Gruppe richtig
abmühen wollte für den anderen,
und so fuhren wir zwischen 36 und 42
km/h die Cyclassics zu Ende. Mir fielen
die Cyclassics 2007 am schwersten, von
den fünf Jahren an denen ich hier
teilgenommen habe. Zu einem war die
Motivation komplett im Keller, zum einen
wegen der Doping Probleme im Vorfeld,
und zum anderen reichen mir auch erst
einmal die fünf Jahre Hamburg.
Enttäuschend ist nur das ich mich
mit so einer Platzierung hier verabschieden
musste, was zum Teil aber sicherlich
auch mein Fehler war, ich kann aber
wenigstens mit gutem gewissen sagen
„ Ich bin SAUBER gefahren „
Frank S.
Unsere
Ergebnisse:
100 KM
Rang
Name
Zeit
KM
Rang/Kat.
km/h
361.
Jörg
S.
2:27:22,88
100
157.
Msen1
40,50
1240.
Frank
S.
2:35:54,65
100
181.
Mann
38.29
3889.
Herbert
H.
2:48:32,61
100
1585.
Msen1
35.42
Streckenprofil
alle Ergebnisse und noch
mehr Info`s zu den Cyclassics
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